Hl. Leopold – Landespatron NÖ

Der 15. November ist in Niederösterreich Landesfeiertag: Wir feiern den Heiligen Leopold, unseren Landespatron.

Es findet kein Parteienverkehr statt, das Gemeindeamt ist geschlossen!

Heiliger Leopold

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Außenpolitik: Heirat und Investiturstreit

Leopold III. war der sechste Markgraf aus der Familie der Babenberger. Im Investiturstreit war er zunächst neutral, schlug sich aber 1105 auf die Seite des späteren Kaisers Heinrichs V., der gegen seinen eigenen Vater, Heinrich IV., rebellierte. In der Folge heiratete er dessen Schwester Agnes, die Tochter Kaiser Heinrichs IV., Witwe Herzog Friedrichs I. von Schwaben und Mutter des späteren Königs Konrad III. (1106). Diese Verbindung mit dem salischen und gleichzeitig auch dem staufischen Haus förderte das Ansehen des Markgrafen erheblich; die Babenberger gehörten fortan zu den ersten Familien des Reiches. 1122 war Leopold maßgeblich an der Beendigung des Konfliktes zwischen Kaiser und Papst beteiligt (Wormser Konkordat). Sein Einfluss und sein Prestige waren so stark gewachsen, dass man ihm nach dem Tod seines Schwagers Heinrich V. die Krone des Reiches anbot, was er jedoch ablehnte (1125).

Heiliger Leopold

© © www.stift-klosterneuburg.at

Innenpolitik: Landesfürst und Klostergründer

Politischen Konflikten ging Leopold konsequent aus dem Weg und widmete sich vor allem dem Ausbau und Wohlstand seines Herrschaftsbereiches. Unter seiner Herrschaft erfolgten die entscheidenden Anstöße zur Entwicklung eines österreichischen Landesfürstentums und eines Landesbewusstseins. Er verstand es, den Besitz seiner Familie zu vermehren, und seine Treue zu Heinrich V. ermöglichte ihm auch den Zugriff auf das Reichsgut im Lande: Hainburg, Krems, Tulln und Wien wurden landesfürstlich. Die alten hochfreien Geschlechter wurden in ihrem Einfluss entscheidend beschnitten, während der Markgraf in Bezug auf die Kirche eher zu Kompromissen neigte.
1106 verlegte er die babenbergische Residenz nach Klosterneuburg, wo er das dort bereits existierende Kollegiat-Stift förderte und es 1133 den Augustiner-Chorherren übergab; 1133 gründete er das Zisterzienserstift Heiligenkreuz, 1136 das Benediktinerstift Mariazell in Österreich (“Klein-Mariazell”).

Nachleben: Heiliger und Landespatron

Seine Nachfolger waren seine Söhne Leopold IV. (1137-1141) und Heinrich II. “Jasomirgott” (1141-1177); ein weiterer Sohn, Otto, wurde Bischof von Freising (1137-1158) und war einer der bedeutendsten Geschichtsschreiber des Hochmittelalters.

Leopold III. wurde schon bald nach seinem Tode als “der Fromme” bezeichnet, sein Grab in Klosterneuburg wurde zur Wallfahrtsstätte und eine Reihe erbaulicher Legenden, darunter auch die berühmte “Schleierlegende“, entstanden. Seit dem 14. Jahrhundert strebten die Habsburger eine Heiligsprechung des Markgrafen an, die 1485 nach entsprechenden Bemühungen Kaiser Friedrichs III. tatsächlich erfolgte. 1663 wurde Leopold III. der Heilige zum Landespatron von Österreich ob und unter der Enns erklärt und verdrängte damit den Hl. Koloman. In Niederösterreich ist er als Landespatron unumstritten, während er sich in Wien diese Stellung mit dem hl. Klemens Maria Hofbauer und in Oberösterreich mit dem hl. Florian teilen muss.

Literatur

Karl BRUNNER, Leopold, der Heilige. Ein Portrait aus dem Frühling des Mittelalters. – Böhlau Verlag (Wien 2009). 

Der Heilige Leopold. Landesfürst und Staatssymbol. Niederösterreichische Landesausstellung, Stift Klosterneuburg, 30. März – 3. November 1985 = Katalog des Niederösterreichischen Landesmuseums. NF 155 (Wien 1985).

Floridus RÖHRIG, Der Babenberger-Stammbaum im Stift Klosterneuburg (Wien 21977).

Niederösterreichischer Kulturpreis an Bea von Schrader

Der Performancekünstlerin und Initiatorin von Urhof20 – Kunsthaus Grünbach am Schneeberg – Bea von Schrader wurde am 3. November 2023 der niederösterreichische Kulturpreis – Würdigungspreis im Bereich der Darstellenden Kunst durch Landeshauptfrau Johanna Mikl Leitner im Festspielhaus St.Pölten verliehen.

 

Bea von Schraders
Tanz der Zukunft –
ein Schöpfungsakt
der Gegenwart.

Selbst wenn man nichts hat, keine Worte, keine Sprache, keine Töne, keine Musik, keinerlei Hilfsmittel, dann hat jedes Wesen die ureigene Möglichkeit alles mit Mimik, Gesten und Körper auszudrücken.
Den Körper als Ausdrucksmittel zu nutzen, entwickelte sich über die Jahrtausende zum Tanz, und wer heute diese Form der Kommunikation in Verbindung setzt mit anderen Kunstsparten und den Errungenschaften jüngster Technologien, kreiert neue Welten.


In Grünbach, im Süden von Niederösterreich steht der urhof20, früher auch bekannt als Grünbacherhof oder Arbeiterheim. Es ist eine 100 Jahre alte Kulturstätte, ein Kinotheater, das lange stillstand, bis die Künstlerin Beatrix von Schrader kam, sah und mit ihrer Energie, ihrem Durchsetzungsvermögen und ihrem künstlerischen Potenzial schließlich siegte.
Die 1968 als Pfarrerstochter in Linz geborene Beatrix von Schrader genoss in ihrer Jugend sowohl eine tänzerische als auch eine musikalische Ausbildung (Violine, Gitarre und klassischer Gesang). Während ihrer Lehrjahre fand sie bald im modernen Ausdruckstanz ihre wahre Heimat. Weitere Stationen ihres Studiums in Wien, Amsterdam, San Francisco und Tokyo festigten ihre Kenntnisse in Butoh, New Dance und im experimentellen Theater.
Inspiriert von den Tanzpionierinnen der 1920er Jahre, im Besonderen von Isadora Duncan, entwickelte Beatrix von Schrader ihren ganz persönlichen Stil, ihren Tanz der Zukunft. Seit 1990 arbeitet sie national und international immer wieder im Austausch mit Kunstschaffenden aus den Bereichen Musik, Malerei, Literatur, Design und Medienkunst.
„Als ich am 8. April 2008 zum ersten Mal im Saal stand, konnte ich meinen Augen nicht trauen, denn ich erkannte die Säulen und Rundbögen wieder, die ich in einer Vision drei Monate zuvor gesehen hatte.
Nachdem der damalige Besitzer sehr offen einer künstlerischen Nutzung gegenüber war, krempelte ich die Ärmel hoch und begann Schutt und Müll zu entfernen, um ein wundervolles 300 Quadratmeter großes Eichenparkett auszugraben.
Endlich am 8.8.2008 konnte ich zum ersten Mal Musik hören, und versuchte immer wieder die Schleusen zu einer Revitalisierung aufzutanzen.
All die Jahre war ich begleitet von guten Geistern, Freundinnen und Freunden, die mir halfen an das Projekt zu glauben, nicht den Mut zu verlieren und kraftvolle Erneuerungen und großartige Verwandlungen zu erleben“, schreibt Bea von Schrader auf der Website des urhof20. Seit der Gründung des urhof20 entstand in Grünbach eine Keimzelle für eine visionäre Art von Kunstproduktionen. Die eigenwillige Verknüpfung verschiedener Sparten ließ einen Ort entstehen, in dem sich transmediale Kunst definiert, reflektiert und neu kreiert – ein Schöpfungsakt der Gegenwart.

Schließlich wurde dieses bauliche Juwel aus den 1920ern ein Zentrum für regionale und überregionale Performancekunst. Auf der Website des urhof20 steht zu lesen:

Ur – steht für die Heimat im Ur-Sein durch den Tanz
Hof – steht für das ehemalige Arbeiterheim, den Grünbacherhof
20 – steht für Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft – in den
20er Jahren erbaut, 20 Jahre leer gestanden, soll der Wiederaufbau
bis 2020 abgeschlossen sein.

Der Wiederaufbau ist mittlerweile tatsächlich abgeschlossen. Das Ziel, diese historische Kulturstätte zu revitalisieren und zu erhalten, hat Bea von Schrader nie aus den Augen verloren. Unbeirrt von Zurufen aus den unterschiedlichsten Richtungen, musste sie gegen viele Unwetter ankämpfen, war 2020 fast am Aufgeben, doch gemeinsam mit dem Mitstreiter, Beatrix von Schraders künstlerischem Talent, ist der urhof20 heute ein renommierter Treffpunkt für internationale Performancekunst.


Dieser Schöpfungsakt der Gegenwart hat Zukunft!
MERCEDES ECHERER

 

Im Rahmen des Events “SUNERGY” gratulierte auch Bürgermeister Mag. Peter Steinwender zu dieser Auszeichnung.

NÖ Wohnkostenzuschuss

NÖ Wohnkostenzuschuss

Wohnkostenzuschuss

Die Niederösterreichische Landesregierung hat den NÖ Wohnkostenzuschuss beschlossen. Diese Unterstützung soll dazu beitragen, die finanzielle Situation der Niederösterreicherinnen und Niederösterreicher zu entlasten.

Entlastet werden soll dadurch das untere Einkommensdrittel mit 150 Euro für die erste im Haushalt lebende Person und 50 Euro für jede weitere Person im Haushalt.

Die Förderung können jene Haushalte beantragen, deren Einkommen folgende Grenze nicht übersteigt:

 

  • € 20.000 für eine Person mit Hauptwohnsitz in NÖ
  • € 50.000 wenn an einer Adresse mehrere Personen ihren Hauptwohnsitz haben

weitere Informationen: Amt der NÖ Landesregierung / Wohnkostenzuschuss

 

Personen, die keinen Internet-Zugang haben, können unter der Telefonnummer 02742/9005-15970 die Zusendung eines Antragsformulars beantragen.

APPELL FÜR DEN FRIEDEN

Anlässlich des Totengedenkens hat unser Dechant Berger aus aktuellem Anlass einen Appell für den Frieden an uns alle gerichtet. Seine Auswahl war so passend, berührend und beeindruckend, dass ich hiermit auch Ihnen die Möglichkeit geben will, über seine Zitate nachzudenken:

„Leute, die keinen Krieg erlebt haben, wohl aber selbst Krieg führen oder Provozieren, wissen nicht, was sie Furchtbares anrichten.“  (Helmut Schmidt)

 

Krieg ist ein Ort, an dem junge Menschen die sich gegenseitig nicht kennen und nicht hassen, sich gegenseitig töten durch die Entscheidung von alten Menschen die sich gegenseitig kennen und hassen aber sich gegenseitig nicht töten. (Erich Hartmann)

 

Diese Welt hat Waffenarsenale, Militärakademien, Verteidigungsminister, Rüstungsindustrien usw… Wenn man diese Ganze Energie ebenso für den Frieden einsetzten würde,… was für ein Ruheort könnte dieser Planet sein? …

 

Es gibt überall auf der Welt eine Ausbildung für kriegerische Auseinandersetzungen. Warum gibt es nirgends eine Ausbildung um den Frieden zu schaffen?

 

Lügen können Kriege in Bewegung setzen, Wahrheit hingegen kann  ganze Armeen aufhalten! (Otto von Bismarck)

 

Stell dir vor es ist Krieg und keiner geht hin. Das Schlachtfeld bleibt leer und alle gewinnen!

  

Frieden

Wenn es keine Hoffnung gibt, erschaffe die Hoffnung selbst.

Wenn es kein Licht gibt, sei selbst die Sonne!

Frieden ist, sich liebevoll um einen Menschen zu kümmern und ihn zu schätzen.

Frieden ist, der Mutter Freude zu machen und kein Leid zu bereiten.

Frieden ist, jemandem die Hand zu reichen, auch wenn er eine andere Meinung hat.

Frieden ist die Weisheit, sich nach einem Streit zu versöhnen.

Und Frieden ist, unsere schöne Natur zu schützen.

Eine reiche Kultur zu fördern.

Sein Glück nicht auf dem Unglück von anderen zu errichten.

Frieden ist, die Freuden und Leiden anderer zu teilen.

(Daisaku Ikeda)

 

Bürgermeister Mag. Steinwender